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   OVG Bremen, 24.03.1992 - 1 BA 17/91   

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OVG Bremen, 24.03.1992 - 1 BA 17/91 (https://dejure.org/1992,9062)
OVG Bremen, Entscheidung vom 24.03.1992 - 1 BA 17/91 (https://dejure.org/1992,9062)
OVG Bremen, Entscheidung vom 24. März 1992 - 1 BA 17/91 (https://dejure.org/1992,9062)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)

    Islamische Religionszugehörigkeit; Türkische Schülerin; Befreiung vom koedukativen Sportunterricht

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz frei)

    Unterrichtsbefreiung (religiöse Gründe) - Befreiung vom koedukativen Sportunterricht

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
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Wird zitiert von ... (3)Neu Zitiert selbst (10)

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 15.11.1991 - 19 A 2198/91

    Befreiung; Sportunterricht; Religionsfreiheit; Türkei; Gymnasium; Koedukativ

    Auszug aus OVG Bremen, 24.03.1992 - 1 BA 17/91
    In der obergerichtlichen Rechtsprechung zur Befreiung vom Sportunterricht aus religiösen Gründen ist in Anwendung der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zu Art. 4 GG anerkannt, daß durch Art. 4 Abs. 1 und 2 GG grundsätzlich eine auf die Glaubensgrundsätze des Korans gestützte Bindung an bestimmte Bekleidungsvorschriften, und zwar auch im schulischen Bereich geschützt ist (OVG Münster, Urt. v. 12.07.1991, 19 A 1706/90, NVwZ 1992, 77 ff. und vom 15.11.1991, 19 A 2198/91; VGH München, Urt. v. 06.05.1987, 7 B 86.01557, NVwZ 1987, 706 ff.; OVG Lüneburg, Beschl. v. 26.04.1991, 13 M 7618/91, NVwZ 1992, 79 ff. = DVBl. 1991, 772; VGH Kassel, Urt. v. 03.09.1987, 6 UE 477/87, NVwZ 1988, 951).

    Dem Staat und den Gerichten steht eine Bewertung der sich in Bekleidungsvorschriften widerspiegelnden Glaubenshaltung oder eine Prüfung ihrer theologischen Richtigkeit, insbesondere eine Interpretation von Belegstellen nicht zu, die dafür angeführt werden (BVerfG, Beschl. v. 17.07.1973, 1 BvR 308/69, BVerfGE 35, 366, 376), es sei denn, die Grenze zur Willkür wird überschritten (OVG Münster, Urt. v. 15.11.1991, 19 A 2198/91).

    So hat ausweislich des Beschlusses des OVG Lüneburg vom 26.04.1991 (a.a.O.) der Imam der islamischen türkischen Kirche H. seinen Töchtern in Übereinstimmung mit der von ihm vertretenen Auslegung der genannten Quellen der islamischen Lehre verboten, am Sportunterricht teilzunehmen (vgl. auch OVG Münster, Urt. v. 15.11.1991, 19 A 2198/91).

    Dies erfordert im Sinne der gebotenen Toleranz ihre vollständige Befreiung vom Sportunterricht, da der Konflikt durch eine weniger weitreichende Maßnahme nicht ausgeräumt werden könnte (a. A.: OVG Münster Urt. v. 15.11.1991, 19 A 2198/91, das sich indessen auf den Sportunterricht wesentlich jüngerer Kinder bezieht).

    Die streitentscheidende Frage wird in der obergerichtlichen Rechtsprechung unterschiedlich beantwortet (vgl. OVG Münster, Urt. v. 15.11.1991, 19 A 2198/91).

  • OVG Niedersachsen, 26.04.1991 - 13 M 7618/91

    Befreiung vom Schulsport aus religiösen Gründen; Bildungsauftrag;

    Auszug aus OVG Bremen, 24.03.1992 - 1 BA 17/91
    In der obergerichtlichen Rechtsprechung zur Befreiung vom Sportunterricht aus religiösen Gründen ist in Anwendung der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zu Art. 4 GG anerkannt, daß durch Art. 4 Abs. 1 und 2 GG grundsätzlich eine auf die Glaubensgrundsätze des Korans gestützte Bindung an bestimmte Bekleidungsvorschriften, und zwar auch im schulischen Bereich geschützt ist (OVG Münster, Urt. v. 12.07.1991, 19 A 1706/90, NVwZ 1992, 77 ff. und vom 15.11.1991, 19 A 2198/91; VGH München, Urt. v. 06.05.1987, 7 B 86.01557, NVwZ 1987, 706 ff.; OVG Lüneburg, Beschl. v. 26.04.1991, 13 M 7618/91, NVwZ 1992, 79 ff. = DVBl. 1991, 772; VGH Kassel, Urt. v. 03.09.1987, 6 UE 477/87, NVwZ 1988, 951).

    So hat ausweislich des Beschlusses des OVG Lüneburg vom 26.04.1991 (a.a.O.) der Imam der islamischen türkischen Kirche H. seinen Töchtern in Übereinstimmung mit der von ihm vertretenen Auslegung der genannten Quellen der islamischen Lehre verboten, am Sportunterricht teilzunehmen (vgl. auch OVG Münster, Urt. v. 15.11.1991, 19 A 2198/91).

    Die Funktionsfähigkeit der Schule als umfassende Bildungseinrichtung wird durch eine Befreiung vom Sportunterricht im Einzelfall nicht beeinträchtigt (vgl. VGH München, Urt. v. 06.05.1987, a.a.O., OVG Lüneburg, Beschl. v. 26.04.1991, a.a.O.).

  • VGH Bayern, 06.05.1987 - 7 B 86.01557
    Auszug aus OVG Bremen, 24.03.1992 - 1 BA 17/91
    In der obergerichtlichen Rechtsprechung zur Befreiung vom Sportunterricht aus religiösen Gründen ist in Anwendung der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zu Art. 4 GG anerkannt, daß durch Art. 4 Abs. 1 und 2 GG grundsätzlich eine auf die Glaubensgrundsätze des Korans gestützte Bindung an bestimmte Bekleidungsvorschriften, und zwar auch im schulischen Bereich geschützt ist (OVG Münster, Urt. v. 12.07.1991, 19 A 1706/90, NVwZ 1992, 77 ff. und vom 15.11.1991, 19 A 2198/91; VGH München, Urt. v. 06.05.1987, 7 B 86.01557, NVwZ 1987, 706 ff.; OVG Lüneburg, Beschl. v. 26.04.1991, 13 M 7618/91, NVwZ 1992, 79 ff. = DVBl. 1991, 772; VGH Kassel, Urt. v. 03.09.1987, 6 UE 477/87, NVwZ 1988, 951).

    Die Funktionsfähigkeit der Schule als umfassende Bildungseinrichtung wird durch eine Befreiung vom Sportunterricht im Einzelfall nicht beeinträchtigt (vgl. VGH München, Urt. v. 06.05.1987, a.a.O., OVG Lüneburg, Beschl. v. 26.04.1991, a.a.O.).

  • BVerfG, 21.12.1977 - 1 BvL 1/75

    Sexualkundeunterricht

    Auszug aus OVG Bremen, 24.03.1992 - 1 BA 17/91
    Bei der reinen Wissensvermittlung handelt es sich um eine Aufgabe, die typischerweise der Schule zukommt und einer Einflußnahme aufgrund des Elternrechts entzogen ist (BVerfG, Beschl. v. 21.12.1977, BVerfGE 47, 46, 75 f. = NJW 1978, 807, 809 f. Sexualkunde ).
  • BVerfG, 11.04.1972 - 2 BvR 75/71

    Eidesverweigerung aus Glaubensgründen

    Auszug aus OVG Bremen, 24.03.1992 - 1 BA 17/91
    Auch Außenseitern und Sektierern ist die ungestörte Entfaltung ihrer Persönlichkeit gemäß ihren Glaubensüberzeugungen gestattet (vgl. BVerfG, Beschl.v. 11.04.1972, 2 BvR 75/71, BVerfGE 33, 23, 29).
  • BVerfG, 17.07.1973 - 1 BvR 308/69

    Kreuz im Gerichtssaal

    Auszug aus OVG Bremen, 24.03.1992 - 1 BA 17/91
    Dem Staat und den Gerichten steht eine Bewertung der sich in Bekleidungsvorschriften widerspiegelnden Glaubenshaltung oder eine Prüfung ihrer theologischen Richtigkeit, insbesondere eine Interpretation von Belegstellen nicht zu, die dafür angeführt werden (BVerfG, Beschl. v. 17.07.1973, 1 BvR 308/69, BVerfGE 35, 366, 376), es sei denn, die Grenze zur Willkür wird überschritten (OVG Münster, Urt. v. 15.11.1991, 19 A 2198/91).
  • BVerfG, 17.12.1975 - 1 BvR 63/68

    Simultanschule

    Auszug aus OVG Bremen, 24.03.1992 - 1 BA 17/91
    Der staatliche Erziehungsauftrag und das Erziehungsrecht der Eltern sind gleichgeordnet; keinem von beiden kommt ein absoluter Vorrang zu (BVerfG, Beschl. vom 17.12.1975, 1 BvR 63.68, BVerfGE 41, 29, 44 ff.), der Bereich der reinen Wissensvermittlung, zu dem der Sportunterricht nicht gehört, ausgenommen.
  • BVerwG, 02.09.1983 - 7 C 169.81

    Minderjähriges Kind - Erziehungsrecht - Klagebefugnis - Religionsunterricht -

    Auszug aus OVG Bremen, 24.03.1992 - 1 BA 17/91
    Die Eltern bleiben kraft ihres Erziehungsrechts befugt, auf die religiöse Entwicklung ihres Kindes Einfluß zu nehmen und ihr Kind in Glaubensfragen, insbesondere bei der Durchsetzung des Grundrechts aus Art. 4 Abs. 1 und 2 GG zu unterstützen (BVerwG, Urt. v. 02.09.1983, 7 C 169.81, NJW 1983, 2585; s. auch Anm. Link, JZ 1985, 83).
  • OVG Nordrhein-Westfalen, 12.07.1991 - 19 A 1706/90

    Schulpflicht; Befreiung; Besonderer Ausnahmefall; Verfassungskonforme Auslegung;

    Auszug aus OVG Bremen, 24.03.1992 - 1 BA 17/91
    In der obergerichtlichen Rechtsprechung zur Befreiung vom Sportunterricht aus religiösen Gründen ist in Anwendung der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zu Art. 4 GG anerkannt, daß durch Art. 4 Abs. 1 und 2 GG grundsätzlich eine auf die Glaubensgrundsätze des Korans gestützte Bindung an bestimmte Bekleidungsvorschriften, und zwar auch im schulischen Bereich geschützt ist (OVG Münster, Urt. v. 12.07.1991, 19 A 1706/90, NVwZ 1992, 77 ff. und vom 15.11.1991, 19 A 2198/91; VGH München, Urt. v. 06.05.1987, 7 B 86.01557, NVwZ 1987, 706 ff.; OVG Lüneburg, Beschl. v. 26.04.1991, 13 M 7618/91, NVwZ 1992, 79 ff. = DVBl. 1991, 772; VGH Kassel, Urt. v. 03.09.1987, 6 UE 477/87, NVwZ 1988, 951).
  • VGH Hessen, 03.09.1987 - 6 UE 477/87

    SPORTUNTERRICHT; BEFREIUNG; RELIGIONSFREIHEIT

    Auszug aus OVG Bremen, 24.03.1992 - 1 BA 17/91
    In der obergerichtlichen Rechtsprechung zur Befreiung vom Sportunterricht aus religiösen Gründen ist in Anwendung der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zu Art. 4 GG anerkannt, daß durch Art. 4 Abs. 1 und 2 GG grundsätzlich eine auf die Glaubensgrundsätze des Korans gestützte Bindung an bestimmte Bekleidungsvorschriften, und zwar auch im schulischen Bereich geschützt ist (OVG Münster, Urt. v. 12.07.1991, 19 A 1706/90, NVwZ 1992, 77 ff. und vom 15.11.1991, 19 A 2198/91; VGH München, Urt. v. 06.05.1987, 7 B 86.01557, NVwZ 1987, 706 ff.; OVG Lüneburg, Beschl. v. 26.04.1991, 13 M 7618/91, NVwZ 1992, 79 ff. = DVBl. 1991, 772; VGH Kassel, Urt. v. 03.09.1987, 6 UE 477/87, NVwZ 1988, 951).
  • OVG Bremen, 13.06.2012 - 1 B 99/12

    Befreiung vom Schwimmunterricht aus religiösen Gründen - Schwimmunterricht;

    Wenn der Gesetzgeber in § 5 KErzG die Religionsmündigkeit auf die Vollendung des 12. bzw. 14. Lebensjahres bezieht, geht er davon aus, dass Kinder ab diesem Alter grundsätzlich in der Lage sind, sittliche Wertentscheidungen zu verstehen und für sich zu treffen (vgl. OVG Bremen, U. v. 24.03.1992 -1 BA 17/91 - InfAuslR 1992, 269 ).
  • VG Freiburg, 10.11.1993 - 2 K 1739/92

    Befreiung von Sportunterricht aus religiösen Gründen; Unzumutbarer

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  • VG Bremen, 06.10.2010 - 1 K 256/08

    Keine Befreiung von der Pflicht zur Teilnahme an einer Klassenfahrt aus

    Dazu hat das OVG Bremen in seinem Urteil vom 24.03.1992 (1 BA 17/91, juris, Rn. 31) ausgeführt: "Dem steht hier nicht entgegen, dass die Klägerin zu 1. seit der Vollendung ihres 14. Lebensjahres nach § 5 Satz 1 des Gesetzes über die religiöse Kindererziehung vom 15.07.1921 (RGBl. S. 939) i. d. F. des Änderungsgesetzes vom 12.09.1990 (BGBl. I S. 2002, 2023 - RKEG -) über ihr religiöses Bekenntnis frei in eigener Verantwortung entscheiden kann.

    Die Regelungsinhalte sind daher im Konfliktfall nach dem Prinzip der praktischen Konkordanz gegeneinander abzuwägen und zu einem möglichst schonenden Ausgleich zu bringen (OVG Bremen, Urteil vom 24.03.1992, 1 BA 17/91, juris, Rn. 33).

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